Regentropfen

Regentropfen tropfen Tropefn für Tropfen

Gleichmäßig, doch nicht im geringsten monoton
Klopft der Regen lange ersehnt
Auf das Dach
Auf der Schräge Fenster darin
Es steht leicht offen
Ich schlafe lieber bei offenem Fenster

Ich lausche den Tropfen
Mit ihren verschiedenen Rhythmen
Die einen gebremst von den Ästen
Des Baumes neben dem Haus
Andere freier fallend
Wieder andere
Deren Klopfen ich noch höre
Während sie sich träge von der Regenrinne schälen

Jeder einzelne von ihnen
Erzählt mir eine Geschichte
In der Ruhe der Nacht
Höre ich aufmerksam zu
Manch einer der Tropfen erzählt
Von der Freude, die er dabei hat
Von dem Ast des Baumes darüber zu fallen

Erinnert sich daran, dass er von viel höher kam
Direkt aus dem Himmel
Noch von über den Wolken, denkt er sich freudig
Erzählt davon, dass er es gesehen hätte
Das Licht, darüber
Da draußen
Da, wo er definitiv nie hinkommen wird

Aber dieser kleine Tropfen
Der vielleicht lächelnd seine Geschichte erzählt
Weiß, dass es mehr gibt
Das macht ihn glücklich
Gibt seinem Leben Sinn
Welches jäh, wenn er zu Boden fällt
Und seine Reise als Tropfen
Damit erst mal zu Ende ist
Endet

Sein Leben ist Wasser
Das in den Boden dringt
Er erinnert sich nicht mehr
An den Schmerz des Aufpralls
Er lächelt still zu mir zurück.

rocknrolll